In Bad Salzschlirf konnte nach 15 Jahren
die zweite Generation des “Sprungpolsters” in Dienst gestellt werden.
Bürgermeister Armin Faber übergab das neue Rettungsgerät an den
Gemeindebrandinspektor Jürgen Schlei im Beisein einiger Kameraden. Insgesamt
hat die Gemeinde Bad Salzschlirf 6900,- EURO investiert, um die zweite und
baugleiche Generation zu beschaffen. Notwendig wurde dies durch die Frist
von 15 Jahren, nach dessen Ablauf ein solches Rettungsgerät aus Gründen der
Produktsicherheit und –haftung ausgesondert werden muss. Der Bürgermeister
Armin Faber wünschte allen Feuerwehrleuten viel Erfolg mit dem neuen
Sprungpolster; „wollen wir hoffen, dass es nie im Ernstfall benötigt wird“.
Hintergrund:
Aus dem Fenster springende Personen, beispielsweise bei einem Brand, werden
bei Feuerwehren allgemein schon seit über einem Jahrhundert mit einem
Sprungtuch “aufgefangen”. Diese Rettungsmethode ist allerdings mit einem
enormern Personalaufwand (16 Kräfte) verbunden und auch für die
Einsatzkräfte nicht ungefährlich.
Aus diesem Grund wurde in den 90er Jahren von der Deutschen Schlauchboot für
Rettungsorganisationen ein Sprungpolster entwickelt. Dieses besteht aus
einem Schlauchgerüst mit Spezialplanen, das mittels einer
300-bar-Druckluftflasche gefüllt wird und sich dadurch selbsttätig
aufrichtet. Hierbei füllt sich der Innenraum des Schlauchgerüstes über
seitlich angeordnete Öffnungen mit Umgebungsluft. Innerhalb von 30 Sekunden
entsteht so ein 3,50x3,50 Meter breites und 1,70 Meter hohes Sprungpolster,
das aufgrund seines geringen Gewichtes von lediglich zwei Einsatzkräften in
Stellung gebracht werden kann. Beim Auftreffen eines Körpers verformt sich
das Schlauchgerüst und die Aufsprungfläche gibt nach. Nachdem das
Sprungpolster wieder geräumt ist, richtet sich dieses für evtl. weitere
Sprünge wieder auf. Aus einer Höhe von bis zu 16 Metern können hier Personen
im Ernstfall hineinspringen. Diese Möglichkeit wird aber nur im größten
Notfall, wenn für die Leiter keine Zeit mehr ist, in Betracht gezogen.

Die Kameraden der
Einsatzabteilung (hier eine Abordnung)
freuen sich über die Ersatzbeschaffung

Bürgermeister Armin
Faber übergibt das neue Sprungpolster an Gemeindebrandinspektor Jürgen
Schlei

So klein und doch ein
Sprungpolster: Mit einem Packmaß von 90x55x30 cm kann es sehr gut auf dem
Fahrzeug verlastet werden.

Nachdem es aufgeblasen ist benötigt es eine Stellfläche von 3,50x3,50 Meter

In zwei solcher Kammern wird die Luft durch den Aufpralldruck verdichtet (…)
und somit der auftreffende Körper aufgefangen.

In der heutigen Zeit bei Übungen undenkbar: Karl Post (Graise) springt
Anfang der 1950er Jahre aus dem 3. OG des „Hotel lIllerhof“ in das
Sprungtuch der Freiwilligen Feuerwehr Bad Salzschlirf |